Thursday, March 22, 2007


Die erste Besprechung meines Buches: Satire, Politik und Kunst.


http://www.lulu.com/content/378808


Die Grundvoraussetzungen der satirischen Tätigkeit wie der Wissenschaft sind Beobachtung, Analyse und Kritik. Beobachtung setzt Beachtung, ja Achtung voraus, und erst in die Be- und Verwertung gehen aufgrund der Polaritäten von richtig und falsch, wichtig und unwichtig usw. Elemente der Geringschätzung ein. Wissenschaft vermerkt dann das Positive; Satire gibt die Unzulänglichkeiten an. Die Wissenschaft wie die Tiefenpsychologie deckt auf, ‚entdeckt’; der Satiriker aber weist nur hin. Er legt (und stellt) nicht bloß, sondern macht nur aufmerksam auf Öffentliches und Offensichtliches. Er schüttelt oft den Kopf, schmunzelt, lacht und klagt und fühlt sich nur zu ‚Aufdeckungen’ genötigt, wo Unzulänglichkeiten, und es langt ja in der Welt hinten und vorne nicht, ihre Unschuld verloren haben und mit Feigenblättern und Feigheiten kaschiert werden. Doch wo Achtung endet, beginnt Verachtung, und die heitere Satire wird ernst. Der Satiriker selbst muss jedoch auch dann heiter bleiben. Ist es dem Autor des Buchs ‚Satire, Politik und Kunst’ gelungen? Den schnellsten und besten Indikator dafür stellen wohl die aussagestarken grafischen Arbeiten dar, die mehr als die Hälfte des Bandes einnehmen und durch ihren Humor und ihre Kunst viel Freude bereiten. Die unzimperlichen Texte, die in fröhlicher Umkehrung der Regel Illustrationen der vielen Abbildungen sind, enthalten - dem Stichwort `Politik´ im Titel gemäß - auch Verärgerungen und Verletzungen aktueller Art, die in den vielen Grafiken zeitlos verarbeitet wurden. Schön, dass sie nun auch einem breiteren Publikum zugänglich sind! Ich wünsche dem mutigen Werk viel Erfolg! Josef Alvermann, Baden-Baden.

18.3.2007
Josef Alvermann

Josef Alvermann spricht mehrere Sprachen, hat vielseitige Interessen,unter anderem in japanischer und chinesischer Sprache und Kultur, und ist ein hervorragender Photograf und Schriftsteller.

Monday, August 14, 2006



In meinem Blog über Satire, Politik und Kunst stelle ich einige Abschnitte meines kürzlich bei "Lulu" erschienenen Buches mit dem gleichen Titel vor. Einzelheiten können eingesehen werden unter

http://www.lulu.com/content/378808


In 34 Abschnitten des Buches und 135 Illustrationen werden Stichwörter wie Autoritär, Bildende Kunst, Chaos in der Natur, Depression, Fortpflanzung, Gier, Intelligent Design, politischer Kater, Liebe, Marktwirtschaft, Nazi, Obszön, Quacksalber, Religion, Schönheit, Sünde, Theologie, Unsinn, Verkorkst (deutsche Professoren), Weib, Geschlecht, die Zukunft der Erde und was man dazu machen soll, und das Selbstbewusstsein der Deutschen satirisch besprochen. Der Tiefenpsychologische Anhang gibt eine Definition der Tiefenpsychologie und Beispiele, die hinweisen auf die tieferen menschlichen Triebe wie Mord und Totschlag und Sex, aber auch auf die Mutterliebe und was der tiefste Grund des Daseins sein könnte. Das Ganze soll Spass machen, aber auch zum Nachdenken anregen über die gegenwärtige miserable Weltsituation, und was man dazu machen soll. Die Illustrationen sind Reproduktionen von Zeichnungen, Holz- und Linolschnitten sowie Radierungen des Autors. Viele Originale sind auf Ausstellungen in Australien und Deutschland gezeigt worden.


Bitte beachtet, dass die Abbildungen im Buch von viel besserer Qualität sind. Auch ist die Anordnung der Abbildungen im Text und ihre Grösse anders. Abbildungen und Text sind unter einer standard copyright license über "Lulu" geschützt. Benutzung ist gestattet unter Angabe der Quelle (Klaus Rohde. Satire, Politik und Kunst. Lulu, 2006. http://www.lulu.com/content/378808).
ML

Mutterliebe oder der tiefste Grund

Hier steigen wir noch eine Ebene tiefer in die menschliche Psyche. Und siehe da, wir finden, dass es nicht nur Sex und Mord und Totschlag gibt. Nein, es gibt auch schönere Sachen. Also, was steht denn wirklich im Brennpunkt der Psyche? Ist es vielleicht die Mutterliebe?




Im Brennpunkt der Psyche?

Mutterliebe ist wirklich ein tief sitzender Instinkt, wie in dem Bild zu sehen. Nicht nur der Mensch hat sie, sondern sie ist weit verbreitet im Tierreich. Seit Ihr schon mal einer Wildsau mit ihren Frischlingen begegnet? Unwahrscheinlich, denn dann wäret Ihr nicht hier, um dies Buch zu lesen.
Wäre es nicht schön, wenn die Mutterliebe oder etwas ähnliches der Brennpunkt wäre? Aber leider findet man sie ja nur bei den Weibchen der Arten. Wir haben bereits früher gesehen, was der Mann macht, damit es nicht zur Fortpflanzung kommt und damit zur Mutterliebe. Siehe nach unter F: “Fortpflanzung”. Ich zeige hier noch einmal das Bild daraus und zitiere den Text dazu.





“Bei den Menschen sind es die Männer, die sich gern um die Fortpflanzung drücken und nur der Lust frönen wollen. Seht Euch das Beipiel so eines Mannes einmal an: viel Unterleib aber kein Gewissen”.

Wollen wir es dabei belassen: Das Weib ist schön und der Mann ist übel? Unwahrscheinlich! Forschen wir also weiter: tiefer und tiefer in die Psyche! Gibt das Bild unten die Antwort?




Die Schönheit der Natur, die Liebe zur Natur,
die Liebe zum Menschen


Ist die Mutterliebe vielleicht nur ein Teil dieser all umfassenden Liebe? Ist sie vielleicht und mit ihr das Mitleid mit allen Geschöpfen der tiefste Grund? Schopenhauer stellt das Mitleid in den Mittelpunkt seiner Lehre von der Moral. Das fremde Leiden wird unmittelbar zum Motiv des Handelns. Man will nicht nur verhindern, dass man anderen Schmerz zufügt, sondern will ihnen auch aktiv helfen. Und das bezieht sich nicht nur auf den Mitmenschen, sondern auf alle Geschöpfe. Auch der Buddhismus lehrt dies, und auch das Christentum, richtig (wie ich glaube) verstanden, ist darauf begründet. Man denke an Franz von Assissi! Die religiöse Toleranz folgt daraus: wie kann man die Liebe zu den Mitmenschen mit religiösem Fanatizismus und der Verfolgung Andersgläubiger vereinbaren?

Aber all das ist natürlich Unsinn, denn wie wir alle wissen, die Grundlage der allgemein akzeptierten Wirtschaftstheorie, mit viel mathematischem Brimborium untermauert, ist: wenn jeder so egoistisch wie möglich handelt, dient das letzten Endes zum Nutzen aller. Der liebe christliche Gott hat das anscheinend so eingerichtet. Und das lässt sich auf höhere politische Ebenen fortführen: der mächtigste Staat ist deswegen der mächstigste, weil er der erleuchtetste ist. Er weiss, was gut für Euch ist. Zieht die Schwänze ein und seid geduldig, Im Augenblick geht es Euch wahrscheinlich dreckig, aber das wird sich irgendwann schon ãndern.

Zumindest scheinen die extremsten Marktfundamentalisten dies zu glauben, denn sie sind oft auch die extremsten christlichen Fundamentalisten. Ein Direktor einer Bank oder von sonst was kann also beruhigt schlafen, wenn er seine Millionen Gehälter und Dividenden kassiert: er ist ein kleines Rad im Getriebe der Schöpfung, eingerichtet zum Wohle aller. Und wenn Ihr das nicht glaubt, Ihr Dummköpfe, sucht Euch den richtigen Prediger aus (ob auf den Universitäten oder in den Gotteshäusern), er wird Euch schon aufklären.

Also sind wir wieder da, wo wir angefangen haben. Was ist der tiefste Grund?

Das müsst Ihr selbst entscheiden!
L

Liebe

Die Liebe ist in der Deutschen Allgemeinen Enzyklopädie für Alles und Jedermann, Verlag Neuschwanstein, Köpenick, 25. Auflage 2006 so definiert:

“Liebe.
Ein Wort, das an jedem Ort und zu jeder Zeit etwas anderes bedeutet. Im allgemeinen heisst es jedoch Liebe zum Weib (wenn man ein Mann ist) oder Liebe zum Mann (wenn man ein Weib ist und falls es so etwas wirklich gibt).”

Empirische Erhebungen haben allerdings gezeigt, dass die so verstandene Liebe sich in Grenzen hält: sie ist nämlich positiv korreliert mit der Entfernung zu der Geliebten, oder -- verständlicher ausgedrückt -- sie ist stark, wenn man von der Geliebten träumt, sinkt aber drastisch, wenn man ihr zu nahe kommt: Glaubst Du das nicht, so sieh Dir mal genau das Gesicht des Mannes an. Bei ihr scheint das allerdings anders zu sein.




Viel länger während und immer vorhanden ist eine andere Liebe, nämlich die zu sich selbst. Glaubst Du das wieder mal nicht, so stell Dich vor den Spiegel: Du stellst sofort Deine überwältigende Grösse fest und siehst mit Verachtung auf alles was so neben Dir herumkriecht. Bist Du ein Christ, so verachtest Du die Moslems, bist Du ein Moslem, so verachtest Du die Christen, usw. Und bist Du Dir nicht ganz sicher, so frage Deinen Priester, Mullah, Präsidenten oder Premierminister. Bist Du aber vorsichtig, so vergiss ihren Rat aber nicht Deine Eselsohren.

Sunday, August 13, 2006

K

Kater

Der Kater ist gut als Beispiel für den Buchstaben K geeignet. Wer kann sich nicht an Augenblicke (und manchmal Ewigkeiten) von Katern erinnern. Denken wir an die letzte Neujahrsparty, oder an das Kriegsende. Nach wenigen Jahren des Rausches (Sondermeldungen fast jede Woche oder sogar jeden Tag, eingeleitet von Liszt’s erhebender Prelude-Melodie), viele Jahre Kater.



Aber jeder Kater hat einmal ein Ende. Jedoch merkt man das erst, wenn die Folgen des Katers tatsächlich überstanden sind. Ist das bei uns so? Falls nicht, wäre es tatsächlich die höchste Zeit. Und man sollte sich nicht von “Intellektuellen” aller möglichen Schattierungen einreden lassen, warum man den Kater nicht ad acta legen sollte. Und vor allem nicht von deutschen Professoren!! Über Professoren noch weiteres unter dem Buchstaben V: “Verkorkst”
B

Bildende Kunst

Die Kunst: was läuft nicht alles unter dem Wort Kunst. Das sollte man auch nicht anders erwarten, denn Maler sind nun einmal mehr oder weniger verrückt.




Der verrückte Maler






Die malen alles, was ihnen so einfällt: mal die ländliche Idylle




Die ländliche Idylle



Mal was anderes, was das auch sei





???








Findet Ihr das interessant? Die oben sind zwar nicht die grössten aller je gemalten Bilder, aber das spielt ja keine Rolle, Mir scheint, dass das einzige Kriterium guter Kunst sein sollte, ob sie interessant ist, wie auch immer: abstrakt oder naturalistisch, surrealistisch oder realistisch, impressionistisch oder DADA, hässlich oder schön. Denkt an Raffael: schön. Denkt an Goya: hässlich; Kandinsky: abstrakt; oder Dürer: realistisch. Alle erwecken immer wieder neues Interesse und halten das Interesse wach. Die Art der Technik ist unwichtig. Wichtig ist jedoch, dass die benutzte Technik perfekt angewandt wird. Ob ein DADA-Künstler oder ein Impressionist, der Pfuscher ist leicht vom wahren Künstler zu unterscheiden.

Man streitet sich ja auch darüber, ob Kunst nur für sich selbst da ist oder irgendeine soziale und erzieherische Funktion hat. Hängt das nicht von den Gefahren der Zeit ab? Mal ist es relativ ruhig und man freut sich an Bildern als Bilder. Mal ist es gefährlicher und Künstler können sich kaum ihrer Verantwortung entziehen, auf die Gefahren hinzuweisen. Heute leben wir in besonders gefährlichen Zeiten, die Verantwortung ist also besonders gross (siehe den Buchstaben C: “Chaos”). Wenn das nicht schon etwas abgestanden wäre, könnte man es zum Beispiel so machen:




Schwestern und Brüder, zur Sonne zur Freiheit!

Marktwirtschaft



M

Marktwirtschaft

Freie Marktwirtschaft und wirtschaftliches Gleichgewicht, die Steckenpferde des Neoliberalismus, hier haben wir sie. Der Grössere schluckt den Kleineren, bis sich alles, ziemlich schnell, auf ein Gleichgewicht einspielt, das heisst das Überleben des Grössten, der dann sozuzagen mit sich selbst im Gleichgewicht ist.